Blogger gegen Cybermobbing Tag 3

Blogger gegen Cybermobbing Tag 3

Mobbing hat nichts mit Befindlichkeiten zu tun!

 

Sicherlich kann man anbringen, dass nicht jede kritische Bemerkung gleich Mobbing ist und bei manchen gilt vielleicht sogar zu recht ein „Stell dich nicht so an, die meinen das sicher nicht so.“ Aussagen, die zur eigenen Person oder gar nicht mal getroffen werden, werden von Außenstehenden oft als ’nicht so schlimm‘ aufgefasst. Aber es ist die Häufigkeit und die Regelmäßigkeit mit der meist aus demselben Kreis von Personen negative und abwertende Äußerungen fallen.

Durch die sozialen Netzwerke, die uns nicht nur mit unseren engsten Peersgroups verbinden, sondern eben mit fast allen Menschen, die irgendwie in unserem Leben relevant sind, hat die Möglichkeit solchen Äußerungen ausgesetzt zu sein auch deutlich zugenommen.

Hier gibt es einmal 5 Sätze, die oft von Angehörigen kommen, die versuchen, die Situation zu entschärfen, aber nicht ganz richtig liegen:

 

 

„Nimm dir das doch nicht so zu Herzen.“

 

Ein gutgemeinter Rat, der, wenn er befolgt werden könnte, sicher dazu führen würde, dass man damit besser klarkommt. Denn wie soll es einen treffen, wenn es egal ist?

Fakt ist aber: Wir können nicht steuern, was uns trifft und was nicht. Keiner mag Kritik an seiner Art, seiner Person oder seinem Lebensstil. Man braucht schon eine sehr gefestigte Meinung von der Welt und von sich, um einzelne Kommentare einfach an sich abprallen zu lassen. Bleibt es nur bei einzelnen Bemerkungen, ist es gewiss richtig auch für Teenager zu lernen, dass sie nicht jedem gefallen müssen, sondern zunächst erstmal nur sich selbst.

Doch Kommentare wie : „Was trägt die denn heute?“ ziehen halt schnell ihre Kreise. Man experimentiert, versucht seinen eigenen Stil zu finden, probiert sich aus. Völlig normal in der Phase des Erwachsenwerdens. Doch stößt man damit nur auf Kritik und Spott ist man schnell verunsichert. Somit können für erwachsene Bezugspersonen harmlos scheinende Kommentare Teenager wirklich hart treffen.

 

„Ignorier XYZ doch einfach, die hat ja selbst eine krumme Nase/Pickel im Gesicht/geschiedene Eltern.“

 

Möglich, dass es der leichteste Weg ist, sich der Kritik an der eigenen Person zu entziehen, und sich besser zu fühlen, wenn man im Gegenzug die Schwächen, Fehler und Andersartigkeiten der anderen hervorhebt und zurückschlägt.

Nur leider führt das dazu, dass der Kreislauf böser Bemerkungen und Anfeindungen eben nicht durchbrochen wird.

 

„Halte einfach noch ein bisschen durch. In ein paar Jahren wechselst du die Schule, dann siehst du die nie wieder.“

 

Problemlösungen dadurch zu vertagen, dass man sie zeitlich nach hinten verschiebt, schafft eine ‚Durchhaltekultur‘ in der jeder versucht, den unangenehmen Status Quo zu ertragen in der Hoffnung, dass irgendwann alles besser wird, und man dann ‚endlich frei leben‘ kann.

Das ist Blödsinn. Wir sollten darum bemüht sein, zu jeder Zeit mit dem Leben das wir führen so glücklich wie möglich zu sein. Leben findet jetzt statt, nicht später.

 

„Wenn du dazugehören willst, dann änder dich doch einfach.“

 

Ich denke grade heutzutage, ist fast schon obsolet zu sagen, dass wir und auch die neue Generation wohl vor allem eine Kompetenz entwickeln muss: Andersartigkeit und Diversität zu tolerieren.

Es gibt heute nicht mehr DAS klassische Familienkonzept, DIE eine genormte Lebensweise, DIE unverrückbaren kulturellen Normen. Unsere Gesellschaft und unser Leben wird immer bunter. Und wie sollen Kinder lernen, Menschen mit anderer Ethnie, Hautfarbe, Kultur zu akzeptieren, wenn sie es auf dem Schulhof nicht mal schaffen, jemanden mit einer anderen Klamottenmarke mitmachen zu lassen?

 

Und als letztes der Klassiker, der bis zu einem gewissen Punkt greifen mag, doch Eltern und Lehrer sollten sehr aufmerksam dabei sein, wann ttsächlich der Punkt gekommen ist, einzugreifen und ein in den Fokus geratenes Kind zu unterstützen:

 

„Das müsst ihr unter euch klären.“

 

Prinzipiell stimmt dieser Satz. ob 3, 7 oder 15 Kinder und junge Menschen müssen die Kompetenz erlernen, ihre Konflikte mit Gleichaltrigen selbst zu lösen. Da ist es nicht immer förderlich, wenn die Generation Helikoptereltern gleich zur Rettung eilt, nur weil zwei sich eben einfach nicht mögen. In Kindergärten und Grundschulen wird mit Konzepten experimentiert, die ‚beste Freundschaften‘ verbieten. Jeder muss jedermanns bester Freund sein. Dabei ist es nun mal auch natürlich, dass wir uns zu manchen Menschen mehr hingezogen fühlen, als zu anderen.

Das dies heute Lotte und übermorgen Chantal sein kann, ist im jungen Alter auch normal und gehört zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Doch die Kompetenz jene, die man eben nicht mag, oder mit denen man einfach nicht auf einer Wellenlänge ist, eben schlicht als das zu akzeptieren, was sie sind und eine persönliche Politik von  „Leben und leben lassen“ zu fahren, das müssen Kinder in der Tat lernen.

Darum ist ein Eingreifen in den Prozess wichtig, auch wenn es eben wirklich ein geschultes Auge braucht, um diese Notwendigkeit zu erkennen.

Kindergärtner und Grundschullehrer sind eben doch nicht allein „Basteltanten“, wie ja mancher Orten ein ebenfalls anrüchiger Begriff sich eingebürgert hat.

 

 

Wir hoffen, das lässt euch nachdenken und sind auf eure Meinungen gespannt.

 

Die Märchenspinnerei.

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