Veröffentlichung: „Tropfen der Ewigkeit“ von Eva-Maria Obermann
Es ist soweit! Heute erscheint „Tropfen der Ewigkeit“ von Eva-Maria Obermann – eine Adaption des Märchens Rapunzel aus der Sammlung der Brüder Grimm. Ein paar Hintergrundinfos zu diesem 13. Buch aus den Reihen der Märchenspinnerei habt ihr bereits beim Coverrelease bekommen. Zur Veröffentlichung hat die Autorin noch ein paar Einblicke und Hintergründe zum Buch und zum Schreiben für euch.
Auf ins Unbekannte
Für mich war Steampunk schreibtechnisch ein komplett neues Genre. Das erforderte viel Recherche, Einarbeiten und Überdenken. Aber nicht nur ich ging dadurch neue Wege, auch meine Protagonistin Valeria muss in Tropfen der Ewigkeit lernen, das Bekannte hinter sich zu lassen. Ihre anfängliche Naivität und gezwungene Zurückgezogenheit von der Welt hat uns beiden ermöglicht, die Welt des Steampunk Schritt für Schritt zu erkunden, statt direkt ins kalte Wasser zu springen.
Mutterkomplex und komplexe Mutter
Rapunzel als Vorlage ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Stoff. Sie ist keine Prinzessin, sondern die Nachbarstochter einer Hexe. Außerdem wird sie im Märchen nicht entführt, sondern als Bezahlung für gestohlene Lebensmittel eingesetzt. Gleichzeitig aber schirmt sie das Kind danach von der Welt ab. Selbst wenn der Turm nur eine Metapher ist, wird das Anliegen dahinter klar: Rapunzel soll fernab der Gesellschaft und vor allem von Männern aufwachsen.
Darum habe ich mich gefragt, wie ich diese Ansprüche mit mir nehmen und etwas Eigenes daraus entwickeln kann. Valerias Familiengeschichte ist komplex und Teil des Rätsels, das sie entwirren muss. Doch es geht wesentlich tiefer, so wie auch die Hintergründe der Mutter Stella wesentlich tiefer gehen. Stella selbst ist ein extrem komplexer Charakter, voller Schmerz und Entschlossenheit.
Vergesst den Prinzen
Ja, vergesst ihn, denn ich fand ihn für Valerias Entwicklung und die Handlung einfach nicht wichtig genug. Kein Prinz, jedenfalls nicht so, wie ihr ihn vielleicht erwartet habt. Viel wichtiger war mir die Entwicklung der Figur aus sich heraus – eine weitere kitschige Young Adult Romantasy Story braucht doch wirklich keine*r von uns.
Was wir aber brauchen, sind starke Frauenfiguren, die Klischees brechen. Und davon, denke ich, hat Tropfen der Ewigkeit, eine Menge. Was wir auch brauchen, ist eine ausgeglichene Repräsentation von PoC in der Literatur, frei von Stereotypen. Diesen Punkt bin ich mit Hilfe einer sensibilisierten Testleserin angegangen – und auch andere in der Literatur unterrepräsentierte Gruppen haben in Tropfen der Ewigkeit Raum gefunden. Welche genau findet ihr am besten selbst heraus ?
Eure Eva