Der siebte Sohn – das ungeplante Buchkind der Märchenspinnerei
Julia Maars Debüt „Der siebte Sohn“ war ein steiniger Weg
– den sie mit Bravour meisterte.
„Das darf man eigentlich niemandem erzählen“, meint das jüngste Mitglied der Märchenspinnerei, wenn sie heute an die Zeit rund um ihr Debüt denkt. Doch was, wenn nicht eine solche Nominierung wie die zum besten Debüt des DPP sollte Anlass dafür geben, mal aus dem Nähkästchen zu plaudern. Was Julia heute als ‚mehr als unglücklichen Verlauf‘ sieht, ist nämlich eigentlich ein kleines Buchwunder gewesen.
Dass in einer großen Unternehmung nicht immer alles rund läuft, das weiß vermutlich jeder, der schon mal Teil einer solchen war. So steuerte auch die Märchenspinnerei in ihrem neunten Monat auf ein Problem zu, für das es keine Lösung zu geben schien: Aus gesundheitlichen Gründen wurde ein Titel nicht rechtzeitig fertig. Das Versprechen: „Zwölf Bücher in einem Jahr“ drohte zu kippen. Doch klar gingen Gesundheit und auch Qualität der Titel vor.
Julias ’siebter Sohn‘ war ein unverhofftes Geschenk
Als schon feststand, das Oktober-Märchen abzusagen, weil ja auch die Anthologie im November vor der Tür stand, traf allerdings diese Mail unserer noch viel zu schüchternen Julia ein: „Sorry. Ich hab es voll verbockt. Ich habe mein Kurzgeschichte für die Anthologie zu lang geschrieben.“
Statt 50.000 Zeichen hatte Julia in der Aufregung 50.000 Worte Maximum gelesen und hatte den ganzen Sommer über fleißig getippt. Und da lag er dann in Sylvias und Christinas Posteingang: Der siebte Sohn.
Frei nach dem Motto ‚Was kommt wird gewickelt‘, schlossen sich die Autorinnen hinter den Kulissen kurz, und Julia vor ihrem angesetzten Debüt 2018 schon durch eine Veröffentlichung zu coachen war schnell beschlossene Sache.
Eine mutige Entscheidung für ein junges Autorentalent
Klar war Julia erst einmal von den Socken von der Idee. Sie hatte sich fest darauf eingestellt, dass ihre Geschichte zu nichts zu gebrauchen sei. Ein wenig hat sie diese Schüchternheit wohl ihrem Protagonisten Robin geliehen, der im Buch auch erst seinen eigenen Wert entdecken muss.
Als sie aber begriff, dass das kein gut gemeinter Scherz war, legte sie die Arbeitsmoral eines echten Profis an den Tag. In kürzester Zeit stemmte Julia zusammen mit Sylvia und Christina nun alle notwendigen Vorbereitungen. Vom Einlesen auf den online Plattformen bis hin zu Besprechungen mit ihrem Coverillustrator musste in weniger als 6 Wochen plötzlich so viel organisiert werden. Danach hatte Julia dann kaum noch Energie, sich wirklich über das fertige Buch zu freuen.
Manchmal trägt ein ungeplantes Königskind sehr viel mehr Königliches in sich, als man meint.
Erst ganz langsam mit dem Feedback auf der Buch Berlin, dem guten Abverkauf ihrer ersten eigen produzierten Printcharge (Email von Julia an Sylvia vor Weihnachten: „Ähm .. sorry, aber ich muss dich bitten, mir die Söhne zu schicken, die du noch auf Lager hast. Meine sind alle.“), und schließlich die völlig unverhoffte Nominierung zum DPP sickert es jetzt wohl zu Julia durch: Ihre kleine Geschichte ist eine echte ‚Märchenspinnerei‘.
Wer also schon immer mal wissen wollte, wie Aschenputtel ausgegangen wäre, wäre es als Junge zur Welt gekommen, der sollte den siebten Sohn unbedingt lesen. Und natürlich freut unsere Julia sich über jede Stimme im DPP.
Vielleicht glaubt sie dann ja endlich, was ihr Papa ihr immer sagt. 😉
Viel Glück liebe Julia. Wir würden es dir so sehr wünschen. 😀